3 Tage und 2 Nächte in Milano (wiederhergestellt)

Wie einige von euch vielleicht bemerkt haben, war ich in den letzten paar Tagen inaktiv/abwesend auf allen Ebenen, sowohl im Netz wie auch im real life. Das liegt daran, dass ich ganz unvorhergesehen und kurzfristig nach Milano (Mailand) abgereist bin.

Gleich vorneweg: Fotos habe ich noch nicht aussortiert, die gibts später.

Zuerst muss ich aber etwas ausholen:
Meine Kollegin Isabel hatte mich für Silvester eingeladen. Gemeinsam fuhren wir mit dem Zug nach Zürich, wo wir in der Wohnung ihres Kollegen ein Fondue chinoise geniessen durften. Natürlich waren wir nicht die einzigen Gäste, und so machte ich Bekanntschaft mit zwei New Yorkerinnen, Jackie und Claudia. Jackie ist halb Schweizerin und besuchte ihre Mutter in Zürich. Claudia war auch mitgekommen weil… weil… eigentlich weiss ich das gar nicht mehr so genau^^. Als Claudia meine Spiegelreflexkamera erblickte, erzählte sie mir, dass sie sich auch für Fotografie interessiere aber zu wenig darüber wisse, um mit guten Gewissen ihr Geld in eine teurere Kamera zu investieren. So erklärte ich ihr einige Dinge über Verschlusszeit, Blendenöffnung, hartes und weiches Licht etc. Vom ersten Moment an schon war sie mir sympathisch.
Dann war es Zeit weiterzuziehen, denn wir hatten eine Reservation im “Bling” Club, wo wir dann gemeinsam aufs neue Jahr anstiessen. Claudia und ich plauderten und tanzten und stellten viele Gemeinsamkeiten fest. Als sie mir erzählte, dass sie vor ihrer Rückreise noch Milano besuchen wird, fragte ich sie, ob ich mitkommen dürfte. Ich glaube, sie hielt mich für völlig übergeschnappt, stimmte aber trotzdem zu.

So fanden wir uns am 2. Januar 2008, um 6:30 Uhr morgens am Billetschalter in Zürich HB wieder und fuhren mit dem Cisalpino nach Milano. Naja, es war kein Cisalpino, denn “de isch wieder mal abglege” (Zitat eines SBB-Angestellten).
In Milano angekommen, fuhren wir mit der Metro zu unserem Hotel, welches wir sofort fanden. Dann machten wir das, was natürlich alle Touristen in Milano machen: Den Duomo besuchen. Wart ihr schonmal im Mailänder Dom? Das Ding ist einfach riesig! Und alles aus weissem Marmor! Monumental! Das einzig ungünstige an unserem Besuch in Milano generell war das Wetter: Am ersten Tag war es bedeckt und grau, am nächsten Tag schneite es sogar, was so gut wie gar nie vorkommt, wie uns ein Einheimischer erklärte. Dementsprechend fielen meine Fotos auch relativ langweilig aus: weiss in grau und praktisch keine Schattenwürfe.
Nichtsdestotrotz durchschlenderten wir noch die nahegelene Galleria Vittorio Emanuele II und die Via Monte Napoleone, welche das Ebenbild der Zürcher Bahnhofstrasse darstellt, mit Vertretungen von Yves Saint Laurent, Prada, Gucci, Dolce & Gabbana etc., aber mit schönerer Weihnachtsbeleuchtung!
Zwischendurch kehrten wir in einem härzigen Café ein, wo wir aber keinen italienischen Kaffee tranken (ja ich weiss, Asche auf mein Haupt, bewerft mich mit faulen Eiern und Tomaten), sondern eine heisse Schokolade. Und die nahmen mich beim Wort und servierten tatsächlich nichts anderes als geschmolzene Schokolade in einer Tasse! Aber sie schmeckte absolut vorzüglich! Klingt zwar komisch, ist aber so!
Am Abend dann schlenderten wir durch die nahegelegenen Gassen und kamen uns etwas einsam vor, denn wir waren fast die einzigen Touristen! Schon in und um den Duomo war das der Fall. Naja, wer kommt auch schon im Winter nach Milano?!?!

Der nächste Tag begann mit Verspätung, denn obwohl ich meinen Nintendo DS als Wecker gestellt hatte, weckte er zwar mich, aber nicht Claudia. So beschloss ich, sie noch etwas schlafen zu lassen und döste selber wieder ein.
Zuerst suchten wir die Universität Bocconi auf, an der Claudia sich über Masterstudiengänge informieren wollte. Sie war etwas ernüchtert, als wir einen schlichten quadratischen 50er-Jahre-Bau betraten, denn eigentlich hatte sie einen grossen, alten, majestätischen, klassischen Granitbau wie die ETH oder die Uni Zürich erwartet. Ausserdem war das Gebäude absolut leergefegt, kein Wunder während den Semesterferien.
Nach einem kleinem Happen zu Mittag besichtigten wir das Castello Sforzesco, die alte Burg zur Verteidigung von Milano. Sehr eindrücklich! Hinter der Burg waren zwei Rampen aufgestellt, auf denen Anfänger sich auf ihren Skiern und Snowboards versuchten. In der Ferne war etwas zu erkennen, das wie das Brandenburger Tor aussah. Ein Blick in meinen Reiseführer brachte Erleuchtung: Der Arco della Pace stellt tatsächlich wie in Berlin Napoleon auf einem Wagen dar, gezogen von vier Pferden. Dieser Napoleon ist einfach überall!

Wegen des kalten und unangenehmen Wetters entschieden wir dann, am letzten nichts mehr zu unternehmen und bis zuletzt uns im Hotel zu entspannen. Danach fuhren wir mit der Metro bis zum Stazione Centrale, wo wir uns leider trennen mussten, sie bestieg den Bus zum Flughafen Malpensa, von wo aus sie zurück nach New York flog, ich nahm den Cisalpino (diesmal ein echter Cisalpino) zurück in die Schweiz.

Ich werde die Fotos so bald wie möglich online stellen, damit ich den vielen Text hier kompensieren kann^^

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